Gesunde und vitale Bienen durch Varroa-Behandlung
Starke, gesunde und vitale Bienen sind für jeden Imker unverzichtbar. Nur solche Bienen können entsprechende Leistung erbringen, damit man von ihnen Produkte ernten kann. Dies kann nur durch effiziente und schonende Methoden zur Varroabehandlung und ein funktionierendes Varroabehandlungskonzept erreicht werden.
Was ist Varroa überhaupt?
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist eine Milbe aus Asien welche die Bienen und Bienenbrut parasitiert. Die Varroamilbe pflanzt sich in der verdeckelten Brut im Bienenstock fort. Hierdurch wird die Bienenbrut bereits vor dem Schlüpfen geschwächt. Zusätzlich ist die Varroamilbe Überträger verschiedener Bienenviren und Bienenkrankheiten. Seit etwa 1980 kommt sie in Österreich vor und ist heute in jedem Bienenvolk anzutreffen. Die Varroamilbe ist ein wichtiger Auslöser von Völkerzusammenbrüchen und steht in Zusammenhang mit hohen Winterverlusten.
Varroabehandlungskonzept: Die Varroamilbe im Griff
Um die Varroamilbe in den Griff zu bekommen, ist ein integriertes und ganzheitliches Konzept zur Varroabekämpfung erforderlich. Dieses muss planmäßig auf den Imkereibetrieb abgestimmt sein. Die Varroamilbe muss mit einem Gesamtkonzept basierend auf einer laufenden Kontrolle der Milbenanzahl, verschiedensten Hygienemaßnahmen, und dem Einsatz geeigneter Produkte bekämpft werden.
Milbenkontrolle: Varroabefall messen und kontrollieren
Durch regelmäßige Kontrolle der Völker kann der Milbendruck festgestellt werden. Verschiedene Methoden können hier angewendet werden. Als Beispiel werden die beiden gängigsten Methoden Gemülldiagnose ("Windeldiagnose"), oder die Puderzuckermethode ("Staubzuckermethode") angewendet. Eine regelmäßige Kontrolle ist unumgänglich, um die Schadschwelle nicht zu übersehen.
ACHTUNG: Völker am gleichen Standort können stark abweichende Milbenbelastungen aufweisen. Lassen sich im Sommer flugunfähige Honigbienen beobachten, weist das auf eine sehr hohe Varroa- und Virenbelastung hin. Bei diesen Völkern oder wenn der Grenzwert überschritten wird (siehe nachstehende Varroa Tabelle), ist ein dringender Handlungsbedarf gegeben.
Tabelle 1: Varroa Tabelle - Grenzwerte der Varroadiagnose, Quelle: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Varroabehandlung: Ohne behandeln geht es nicht
Ohne eine Varroabehandlung wären im Spätherbst mehr Varroamilben als Bienen im Bienenvolk, was unweigerlich zu einem Zusammenbruch den Bienenvolkes führen würde. Mit einer entsprechenden Entmilbung ist es aber möglich die Milbenentwicklung niedrig zu halten und den kritischen Bereich von ca. 2.000 Varromilben nicht zu erreichen.
Abbildung 1: Entwicklung Bienenvolk ohne Varroabehandlung
, Quelle: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Die Varroabehandlung wird in Hauptentmilung (im Sommer nach Ernteschluss), der Restentmilung (im Winter in der Brutfreienzeit) und sonstigen Methoden (im Jahresverlauf) untergliedert. Wobei eine erfolgreiche Restentmilbung die Ausgangsbasis für ein gesundes Bienenvolk bis zur nächsten Hauptentmilbung darlegt.
Zur Varroabekämpfung bei der Hauptentmilbung und Restentmilbung kommen genehmigte und zertifizierte Tierarzneimittel zum Einsatz.
Varroabehandlung
Ameisensäure
Ameisensäure wird zur Hauptentmilbung im Sommer nach Ernteschluss angewandt und mittels Verdunstern in das Bienenvolk eingebracht. Ameisensäureprodukte wie Formivar oder auch AMO Varroxal werden mittels eines Liebig Dispenser oder eines Nassenheider Verdunster zur Verdunstung gebracht und können auch bei stärkerem Befall der Varroamilbe angewendet werden.
Eine Sonderform stellt das Produkte VarroMed dar. Dieses ist ein zugelassenes Produkt welches Ameisensäure und Oxalsäure beinhaltet, weshalb VarroMed sowohl zur Hauptentmilbung als auch zur Restentmilbung verwendet werden kann. VarroMed sind sehr einfach in der Handhabung da es, wie bei der Träufelbehandlung, in den Bienenstock geträufelt wird.
Die Anwendungszeit und Anwendungsmenge richtet sich nach der produktspezifischen Gebrauchsanweisung.
Varroabehandlung Oxalsäure
Oxalsäure wird in brutfreien Völkern angewandt und entweder durch Träufeln oder durch Verdampfung in das Volk eingebracht. Sie wird standardmäßig zur Restentmilbung bei Brutfreiheit im Winter eingesetzt. In flüssiger Form kann man zur Varroabehandlung Oxalsäure träufeln. Für diese Träufelbehandlung stehen zugelassene Produkte wie Bienenwohl oder Oxuvar 5,7% zur Verfügung. In fester Form kann man zur Varroabehandlung Oxalsäure verdampfen. Für diese Verdampfungsbehandlung stehen zugelassene Produkte wie Api Bioxal oder Oxalsäure Tabletten zur Verfügung. Diese Oxalsäure Produkte werden mittels eines Verdampfers wie Varrox Verdampfer, Varrox Eddy Verdampfer oder Sublimox im Bienenstock zur Verdampfung gebracht.
Oxalsäureprodukte sind sehr einfach in der Handhabung. Die Anwendungszeit und Anwendungsmenge richtet sich nach der produktspezifischen Gebrauchsanweisung.
Varroabehandlung Thymol
Behandlungsmittel mit dem Inhaltsstoff Thymol werden in gebrauchsfertiger Form als Streifen, Plättchen oder Gel in die Bienenvölker eingebracht. Sie kommen nach Trachtschluss zur Hauptentmilbung im Sommer zum Einsatz.
Zur Varroabehandlung mit Thymol stehen zugelassenen Produkte wie ApiLife Var oder Thymovar zur Verfügung. Diese Thymol-Produkte sind sehr einfach in der Handhabung und werden bei bei moderatem Befall oder gegeben Reinvasion im Bienenstock aufgelegt.
Die Anwendungszeit und Anwendungsmenge richtet sich nach der produktspezifischen Gebrauchsanweisung.
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Varroabehandlung Bienenwohl
Einfache Restentmilbung der Honigbienen!
Bienenwohl ist ein Behandlung der Varroose bei Honigbienen welches durch einfaches beträufeln angewendet werden kann. Die Wirkung von Bienenwohl passiert auf Basis einer Oxalsäure-Dihydrat-Lösung.
Das sagen unsere Kunden zu unseren Varroabehandlungsmittel
Varroabehandlung mit biotechnischen Methoden
Unter biotechnischen Methoden fasst man alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Varroamilbe zusammen, bei denen keine Tierarzneimittel zum Einsatz kommen. Ihre Wirksamkeit beruht darauf, dass sich in Völkern mit Brut der Großteil der Varroamilben in verdeckelten Brutzellen befindet. Diese Brut wird teilweise oder vollständig entnommen, wodurch auch die darin befindlichen Milben entfernt werden.
Der Vorteil von biotechnischen Methoden ist, dass sie z. B. während der Tracht anwendbar sind. Ein Nachteil biotechnischer Methoden ist der erhöhte Arbeits- und Materialaufwand. Dieser resultiert aus der Maßnahme selbst und aus den damit verbundenen Begleitmaßnahmen, wie z. B. dem Einschmelzen von Waben und der Erneuerung des Wabenbaues (Rähmchen, Mittelwände etc.).
Zu den wichtigsten biotechnische Methoden zählen:
Entnahme verdeckelter Drohnenbrut
Entnahme verdeckelter Arbeiterinnenbrut
Brutunterbrechung
Bannwabenverfahren
Totale Brutentnahme
Wärmebehandlung
Häufig gestellte Fragen zur Varroabehandlung
Wann sollte man mit der Varroabehandlung beginnen?
Eigentlich beginnt die Bekämpfung der Varroamilbe bereits im Herbst bei bzw. nach der Honigernte, da zu diesem Zeitpunkt bereits der Grundstein für das kommende Bienenjahr gelegt wird. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt meist die Hauptentmilbung, sowie im Spätherbst bzw. Anfang Winter die Restentmilbung um die Bienen mit möglichst wenig Milben über den Winter zu bekommen. Im Frühsommer, kann dann eine Drohnenbrutentnahme und weiter varroareduzierende Maßnahmen erfolgen.
Wann sollte man spätestens eine Varroabehandlung durchführen
Bei einem hohen Befall mit Varroamilben kann eine zweite Behandlung nach der Auffütterung ( spätestens in der ersten Septemberhälfte) sinnvoll sein. Sie sollten deshalb nach der ersten Varroabehandlung im Abstand von ein bis zwei Wochen die Milbenbelastung kontrollieren.
Ab welcher Temperatur stirbt die Varroamilbe?
Es ist bekannt, dass die Varroamilbe besonders wärmeempfindlich ist. Schon wenn die Temperatur nur leicht erhöht wird, kann sich die Milbe nicht mehr fortpflanzen. Dauerhafte Bedingungen von 38 °C verursachen bereits irreversible Schäden an der Milbe. Steigt die Temperatur dann noch leicht auf 40 °C, stirbt sie. Dies machen sich beispielsweise thermische Varroabehandlungsverfahren zu nutze.
Was mögen Varroamilben nicht?
Ameisensäure und Oxalsäure
sind beispielsweise organische Säure welche Varroamilben nicht mögen.
Die organischen Säuren Ameisensäure und Oxalsäure sind deshalb als Bekämpfungsmittel gegen die Varroamilbe sehr beliebt.
Was ist besser Ameisensäure oder Oxalsäure?
Beide Säuren wirken bei korrekter Anwendung sehr gut, verfolgen allerdings unterschiedliche Ansätze. Die Ameisensäure wirk bei einmaliger Anwendung stärker und kann auch in die verdeckelte Brut wirken und dort die Varroamilbe bekämpfen. Die Oxalsäure bedarf eines höheren Aufwands bei der Behandlung, da dies nicht in die verdeckelte Brut wirken kann und somit nur bei Brutfreiheit effizient angewendet werden kann.
Welches Mittel zur Varroabehandlung verwenden?
Zur Varroa Bekämpfung gibt es schon einige Produkte auf dem Markt. Es gibt grundsätzlich Produkte auf Wirkstoffbasis Ameisensäure (wie AMO Varroxal oder Formivar) oder auf Wirkstoffbasis Oxalsäure (wie Oxuvar oder Bienenwohl). Beiden sind organische Säuren und wirken bei korrekter Anwendung sehr gut geben die Varroamilbe. Ein weiteres Produkt ist Varromed, welches ein gebrauchsfertiges Bekämpfungsmittel auf der Basis einer Kombination von beiden natürlichen Komponenten Oxal- und Ameisensäure darstellt.